Vor über vier Jahren, 2012 war es, liefen wir uns das erste Mal über den Weg. Ich hatte ein Bild von dir Im Internet gesehen – und musste dich einfach kennenlernen. Deine Augen waren noch schöner als es ein Foto jemals ausdrücken könnte. Und dann dieser französische Akzent. Deine Kurven aufregend und elegant zugleich. Die inneren Werte…haben einfach klasse. Gut, ein paar Macken besitzt jeder. Aber die haben sich erst im Laufe der Zeit gezeigt.
Am Anfang haben wir uns jede Woche gesehen, haben viel Zeit miteinander verbracht, aufregende Ausflüge gemacht, sind gemeinsam in den Sonnenuntergang gefahren. Das war schon ein wenig romantisch. Wohin wir auch kamen, die Bewunderung der anderen Männer war dir gewiss. Eine zeitlose Schönheit. Meine Eroberung. Fraglos: Ich war stolz.
Es mag ungewöhnlich klingen, aber manchmal konnte sogar meine Freundin deinem Charme nicht widerstehen. Wir hatten Spaß zu dritt.
Zwei Frauen gleichzeitig. Das kann ziemlich anstrengend sein – und kostspielig. Hier ein guter Tropfen, da ein bisschen Kosmetik und natürlich die Bleibe. Irgendwo musstest du die Nächte verbringen, wenn du allein warst und trotzdem in meiner Nähe sein wolltest. Das läpperte sich, aber es war es wert.
Doch wie es so kommt, mit den Jahren haben sich die Prioritäten verschoben. Aus der Freundin wird die Frau. Spätestens seit mein Sohn auf der Welt ist, ist alles anders. Da sitzen die Spendierhosen plötzlich etwas enger. Unsere Treffen wurden natürlich unregelmäßiger. Auch wenn es sich für einige Momente so anfühlte wie früher, die große Leidenschaft konnten wir nicht mehr entfachen. Ich habe dich zwar immer noch gern besucht, schließlich ist dein Fahrwerk immer noch schön geschmeidig und du bist für dein Baujahr 1972 prächtig in Form. Doch es überwog das Gefühl der Verpflichtung, ein Treffen um der alten Zeiten Willen…Irgendwann wurde mir klar, dass es so nicht weitergehen könnte und mich entscheiden müsste.
Jetzt ist es an der Zeit, vernünftig zu sein und sich zu verabschieden.
D.S., bleib wie du bist – wie eine französische Göttin eben. Ich gebe dich frei, damit du einem anderen Mann die Freude bereiten kannst, wie ich sie dank deiner Hydropneumatik erleben durfte. Und wenn meine Augen dich eines Tages auf der Straße erblicken, werde ich an unsere gemeinsame Zeit denken, die uns keiner mehr nehmen kann. 😉
Au revoir, Madame.