Nun also doch. Der Name des britischen Thronfolgers ist raus. Dabei hatte ich echt die Hoffnung gehegt, dass es Kate und William ernst meinen mit dem „Wir basteln noch am Namen und lassen uns Zeit“. Es wäre doch wirklich mal ein Zeichen gewesen, wenn das hoheitliche Paar nicht sofort einen beziehungsweise drei Namen parat gehabt hätte. So wie andere Eltern ihren Kindern die Entscheidung überlassen, ob sie katholisch, protestantisch oder wie Heiden leben wollen, hätten Windsors ihrem Spross I. auch bei der Wahl seines Vornamens entscheiden lassen können. Wenn er alt genug ist. So mit acht oder zehn. Dann würden vielleicht viele Eltern ihrem Beispiel folgen und wenigstens dieser Generation von Kindern die Folgen der Chantalisierung erspart.
Ich glaube kaum, dass es sich Kinder Namen wie Justin-Jerome oder Don Armani Karlheinz freiwillig gegeben hätten. Und wir wissen, wozu das führt. Auch wenn wir zahlreichen Kevins Unrecht tun, doch mit diesem Vornamen tragen sie gleichzeitig eine Diagnose auf ihren von schlecht gestochenen Tätowierungen verzierten Schultern.
Siehste…, geht schon los mit den Vorurteilen.
Bestseller-Autor oder wenigstens UN-Klimaschutzkommissar wird man als Kevin genauso wenig wie einer Samantha oder Chiara-Celine wohl kaum der Durchbruch in der Krebsforschung gelingen wird. Nicht, dass sie es nicht drauf hätten, aber die Kindergärtner, Lehrer und später die Personalchefs haben doch längst ihr Urteil gefällt, wenn sie die Namen lesen. Noch bevor die Kleinen ihre Talente entfalten können. Jede Luna-Joy oder jeder Jaden-Giacomo, den ein Standesbeamter den Eltern durchgehen lässt, ist wie eine Baggerschaufel, die den Graben in der Gesellschaft vertieft. So viele Staffeln DSDS und Supertalent kann es doch gar nicht geben, dass die alle Arbeit finden…
Ähnlich düster sieht übrigens die Zukunft der Bataillone von Friedrichs, Emmas und Gustavs aus, die auf den Spielplätzen der Gründerzeitviertel deutscher Großstädte im Stile preußischer Offiziere nach ihrem Recht auf eine freie Rutschbahn verlangen – zweisprachig. Die Feuilletons werden überall eingestampft und die FDP droht bundesweit in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.
Heißt denn niemand mehr Andreas, Petra oder Stefan? Das ist wohl zu banal. Entweder Banlieue oder verkappter Adel. Mit beiden Extremen der Namensgebung tun die Eltern ihren Kindern keinen Gefallen für ihr weiteres Leben.
Gut, mit Zukunftssorgen wird sich George Alexander Louis Windsor aller Voraussicht nach nicht herumärgern müssen. Er wird König werden. Glückwunsch.