Loco Lokomotivführer

Der Kollege Franz Josef Wagner würde jetzt schreiben: „Liebe GDL…“.
Diese Anrede ist an dieser Stelle aber nicht angebracht. Denn dieser Streik, den die Damen und Herren der Gewerkschaft der Lokführer heute vom Zaun gebrochen haben, lässt jegliche Form von Zuneigung und Verständnis gegenüber Bahnmenschen, die noch in mir gebrannt haben mag, erkalten.
Stress, Schichtdienst, Sechs-Tage-Woche und dann noch zwischendurch Selbstmörder, die einem das Leben verleiden. Alles klar. Das ist nicht schön. Da kann man für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen.

Aber nicht so!

Früher haben sie wenigstens noch 24 Stunden vorher angekündigt, was Phase ist. Aber heute morgen zu sagen, dass am Abend für drei Stunden auf Deutschlands Schienen gar nichts geht – und es eben nicht nur im Güterverkehr zu Ausfällen kommt -, ist verantwortungslos. Der Schaden für die Volkswirtschaft riesig.

Solidarität ist ein Schlagwort der Gewerkschaften. In erster Linie gilt das natürlich ihren Mitgliedern. Die Kunden ihrer Mitgliedsunternehmen sind in diesem Moment nur eine Masse, die dazu dient den Druck im Kessel der Verhandlungen mit der Bahn zu erhöhen.

Wie weit die GDL von der Lebenswirklichkeit ihrer Kunden entfernt ist, zeigt doch die Aussage ihres NRW-Landeschefs: Der Zeitpunkt des Streiks von 18-21 Uhr sei deshalb gewählt, weil man davon ausgehe, dass dann die meisten Pendler schon zu Hause seien…
So ein Schwachsinn. Um 19 Uhr sind die Bahnsteige an Rhein und Ruhr proppevoll.

Und jetzt noch voller…

Nine to five ist ungefähr so alt, wie der Kaffee von Mitropa.

Dieser Streik ist verrückt.
Auf Spanisch heißt das loco.
Zu Lokomotivführerfunktionären aber auch wieder passend.

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