Bäcker-Regel Nr. 1: Stell dir den Wecker. Regel Nr. 2: Der Kunde soll wissen, was er kauft. Damit auch bloß kein Missverständnis aufkommt. Deshalb steht Brot dort geschrieben, wo das Brot liegt. Und im Amerikaner steckt das Schildchen: Amerikaner. Das ist guter Service, wie wir ihn vom Bäcker unseres Vertrauens kennen. Vermutlich, um sich von der Masse abzuheben, hat sich jetzt eine Großbäckerei am Bahnhof eine besondere Maßnahme zur Kundenorientierung erdacht: den Hinweis zur Handhabung des Produkts. Anders ist es kaum zu erklären, warum neben dem Kakao unmissverständlich geschrieben steht, wozu er in Päckchen gepresst wurde. Um ihn mit Hilfe eines Strohhalms zu trinken. Aha. Klar. Gut, dass es dort so genau steht. Sonst , könnten frustrierte Bahnkunden ihn fur den bekannten Wurf-Kakao halten. Und damit ein Zielwerfen auf den Dienst habenden Bahnhofsmanager im Infopoint veranstalten, falls der Zug wieder Verspätung hat.
Bilder
Am schwarzen Brett
Tausche Coach gegen eine Kiste Bier. Auf den ersten Blick das verzweifelte Angebot eines offenkundig erfolglosen Sportlers. Gefunden im Supermarkt am schwarzen Brett.
Der Plan klingt plausibel: Erstmal den Trainer loswerden, ein paar Pils reinschrauben und dann geht’s schon irgendwie weiter. Im Rausch kommen ja oft die besten Ideen.
Allein das Foto neben den Offerte macht stutzig. Zu sehen ist ein schwarzes Sofa – wer Fremdsprachen mächtig ist, nennt das stilvolle Sitzmöbel auch Couch. Liegen die Stärken eher in der Athletik oder ganz woanders kann man natürlich auch Coach sagen. Kann man auch prima draufsitzen.
Daher kommt wohl auch der Spruch, ein guter Trainer ist eine sichere Bank.
Wann ist eine Tür noch eine Tür?
Hunde unter Hochdruck
Dass solche Schilder überhaupt existieren, heißt ja wohl, dass irgendwann irgendwer seinen Köter mit ordentlich Druck durch die Waschstraße geblasen haben muss. Je nach Beschaffenheit des treuen Freundes kann ein solches Waschprogramm für das Tier durchaus finalen Charakter besitzen, zumindest aber höchst unangenehm sein.
Wer also den Unterboden seines Hundes nach dem strengen Winter von Salz und Splitt befreien möchte, versuche es bitte NICHT mit einem Hochdruckreiniger….sonst muss wieder die Feuerwehr kommen und den „Flughund“ aus dem Baum holen.
Ich verstehe, also verzeihe ich
Neulich an einem Kassenautomaten im Parkhaus…Wie so oft lohnt es sich, auf das Kleindgedruckte zu achten…
Das Thema Verständnis hatte ich mir übrigens vor ein paar Tagen in leicht abgewandelter Form der WAZ vorgenommen:
Gerade im neuen Jahr und zu Wochenbeginn will man doch niemandem gleich oder gar immer noch böse sein. Mach dich frei von Grimm und Groll! Verständnis lautet die Parole. Verständnis für ungemachte Betten, Peer Steinbrück oder etwa das Betreuungsgeld.
Verständnis zu haben bedeutet laut Duden das Verstehen (etwa einer Botschaft) oder die Fähigkeit zu besitzen, sich in jemanden/etwas hineinzuversetzen. Empathie, für die Pädagogen unter uns. Offenkundig ist diese Definition jedoch nicht überall angekommen. Oder warum bittet mich die Bahn regelmäßig um Verständnis dafür, dass der Regionalexpress 20 Minuten später eintrifft? Zweifelt sie daran, dass ich die Durchsage begriffen habe oder möchte sie, dass ich mich in die Sorgen des Konzerns über fehlende Waggons, marode Weichen und mangelde Börsentauglichkeit hineinfühle?
Gleiches gilt für diese Hütchen-Kommandos, die Autobahnen abschnittsweise zu Spitzkehren und Nadelöhren verengen – auf deren Baustellen danach aber oft über Wochen keine Walze walzt. Nach kilometerlanger Fahrt durch Pylonen-Schluchten bitten sie die Autofahrer um – natürlich – Verständnis.
Wenn ich jemanden störe, ihm seine Zeit raube und Schuld daran sein sollte, dass er zu spät zur Auflösung einer Käseigel-Zucht kommt, dann bitte ich doch auch nicht um Verständnis. Da sag‘ ich je nach Schwere der Verzögerung und Dienstgrad des Betroffenen „Sorry“, „Pardon“ oder bitte sogar um „Verzeihung“.
Das wird in der Regel dann auch verstanden!