Neulich an einem Kassenautomaten im Parkhaus…Wie so oft lohnt es sich, auf das Kleindgedruckte zu achten…
Das Thema Verständnis hatte ich mir übrigens vor ein paar Tagen in leicht abgewandelter Form der WAZ vorgenommen:
Gerade im neuen Jahr und zu Wochenbeginn will man doch niemandem gleich oder gar immer noch böse sein. Mach dich frei von Grimm und Groll! Verständnis lautet die Parole. Verständnis für ungemachte Betten, Peer Steinbrück oder etwa das Betreuungsgeld.
Verständnis zu haben bedeutet laut Duden das Verstehen (etwa einer Botschaft) oder die Fähigkeit zu besitzen, sich in jemanden/etwas hineinzuversetzen. Empathie, für die Pädagogen unter uns. Offenkundig ist diese Definition jedoch nicht überall angekommen. Oder warum bittet mich die Bahn regelmäßig um Verständnis dafür, dass der Regionalexpress 20 Minuten später eintrifft? Zweifelt sie daran, dass ich die Durchsage begriffen habe oder möchte sie, dass ich mich in die Sorgen des Konzerns über fehlende Waggons, marode Weichen und mangelde Börsentauglichkeit hineinfühle?
Gleiches gilt für diese Hütchen-Kommandos, die Autobahnen abschnittsweise zu Spitzkehren und Nadelöhren verengen – auf deren Baustellen danach aber oft über Wochen keine Walze walzt. Nach kilometerlanger Fahrt durch Pylonen-Schluchten bitten sie die Autofahrer um – natürlich – Verständnis.
Wenn ich jemanden störe, ihm seine Zeit raube und Schuld daran sein sollte, dass er zu spät zur Auflösung einer Käseigel-Zucht kommt, dann bitte ich doch auch nicht um Verständnis. Da sag‘ ich je nach Schwere der Verzögerung und Dienstgrad des Betroffenen „Sorry“, „Pardon“ oder bitte sogar um „Verzeihung“.
Das wird in der Regel dann auch verstanden!
Deutschland, das Land der ewigen Verständnis. Dafür hab ich nun wiederum kein Verständnis mehr.